Wir sind klimaneutral, doch was heisst das genau?

Wir sind klimaneutral, doch was heisst das genau?

Dec 14, 2022

«Reduce waste, safe taste». Wir sagen der Wegwerfgesellschaft den Kampf an! Mit dieser Vision haben wir IRISgo gegründet. Seit Beginn liegt uns das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Darum haben wir uns entschieden, dass wir von Anfang an klimaneutral sein wollen. Doch was bedeutet das genau?

Wie ihr bestimmt schon wisst, ist das Thema Nachhaltigkeit ein sehr vielschichtiges und komplexes Thema. Es gibt in fast jedem Lebensbereich Handlungsfelder, in denen wir nachhaltiger sein können. Mit unseren Produkten machen wir euch das leichter, denn alle unsere Produkte sind klimaneutral. Das heisst, dass die CO₂ Emissionen, die bei der Produktion und Distribution anfallen, durch Kompensationszahlungen an Klimaschutzprojekte über Climatepartner ausgeglichen werden.

Diese Zahlungen sind aber nur ein Teil unseres Engagements, denn bei uns gilt: Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren. Das bedeutet, dass wir zuerst die vermeidbaren Emissionen eliminieren. Im nächsten Schritt versuchen wir, wo immer möglich, unsere Emissionen zu reduzieren. Die Emissionen, die am Schluss noch übrigbleiben, gleichen wir durch die Unterstützung von zertifizierten Klimaschutzprojekten vollständig aus.

Das ist uns aber nicht genug! Wir wollen nicht nur klimaneutrale Produkte anbieten. Wir wollen auch als Unternehmen klimaneutral sein. Doch wie geht das?


Wir messen unseren CO2 Fussabdruck

In einem 1. Schritt ging es darum, herauszufinden, wo in unserem Betrieb und entlang der gesamten Wertschöpfungskette welche Menge an CO₂ Emissionen anfallen. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit Climatepartner einen Corporate- und Product Carbon Footprint erstellt. Bei diesen Footprints werden nicht nur die Emissionen rund um unser Produkt, sondern auch alle Emissionen von unserem Standort in Horw, Luzern gemessen.

Der Corporate Carbon Footprint ist in die sogenannten Scopes eingeteilt. Es gibt drei Scopes. Welche Emissionen hinter diesen unterschiedlichen stecken, auf der folgenden Grafik:

 

Bildcredit: WBCSD & WRI 2011

Der Scope 1 deckt alle unsere direkten CO₂ Emissionen ab, das ist beispielsweise das CO₂, welches durch das Verbrennen von Benzin in unserem Geschäftsauto entsteht. Glücklicherweise haben wir keine Geschäftsautos und auch keine Emissionen im Scope 1. Im Scope 2 sind alle indirekten Emissionen enthalten, so zum Beispiel das CO₂, welches durch das Heizen unserer Büroräume entsteht. Alle übrigen Emissionen werden dem Scope 3 zugerechnet. Das deckt einen sehr grossen Bereich ab. Darunter fallen unter anderem das CO₂, das durch die Anfahrt aller Mitarbeiter entsteht; die Emissionen, welche bei unseren Zulieferern für unsere Produkte anfallen oder die Emissionen, welche bei der Entsorgung unserer Büroabfälle entstehen.


Reduzieren

Wir setzen alles daran, einerseits unsere eigenen direkten Emissionen und andererseits auch die indirekten Emissionen Schritt für Schritt zu reduzieren. Da ein grosser Teil des durch uns verursachten CO2 von unseren Produktionspartnern verursacht wird, sind wir sehr stark davon abhängig, dass unsere Zulieferer nachhaltiger werden. Aus diesem Grund sind wir stets bestrebt, unsere Produkte so ressourceneffizient wie möglich zu gestalten und alle Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.


Kompensieren

Wir haben im Jahr 2021 gemäss der Auswertung von Climatepatner in den Scopes 1-3 folgende direkte und indirekte Emissionen im Unternehmen und entlang der Wertschöpfungskette verursacht:

Scope 1: Keine Emissionen

Scope 2: 2.77 Tonnen CO₂-eq.

Scope 3: 19.29 Tonnen CO₂-eq.

Wie bereits ausgeführt, gibt es gewisse Emissionen, die wir bis heute nicht vermeiden können. Was wir aber tun können und auch tun, ist, die Emissionen durch Klimaschutzprojekte ausgleichen. Im Jahr 2021 haben wir unsere Emissionen über die zwei folgenden Klimaschutzprojekte ausgeglichen.


Sauberes Trinkwasser, Sofala und Tete, Mosambik von 2021 - 2023

Dieses Trinkwasserprojekt ermöglicht durch Reparatur und Installation von Brunnenanlagen zusätzlich etwa 102’000 Menschen in den Provinzen Tete, Sofala und Manica in Zentralmosambik den Zugang zu sauberem Trinkwasser. Durch die Bereitstellung von sauberem Wasser muss kein Wasser mehr an offenen Feuerstellen in den Haushalten aufbereitet werden. Einerseits verringert dies die CO₂-Emissionen, die bei der (zumeist) Holzverbrennung entstehen und andererseits können dadurch Krankheitsfälle aufgrund von Luftverschmutzung in Innenräumen vermieden werden. Das kommt insbesondere Frauen und Kindern zugute, da diese der Rauchbelastung am häufigsten ausgesetzt sind. Gemeinsam mit lokalen NGOs ermittelt das Projekt Gemeinden, die neue Brunnen oder Reparaturen an Brunnen benötigen und stellt die Wasserqualität des gewonnenen Wassers sicher.


Wie funktioniert Klimaschutz mit Trinkwasser?

Zwei Milliarden Menschen auf der Welt haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Für viele Familien ist die Aufbereitung von Wasser, durch Kochen über der offenen Feuerstelle, zu Trinkwasser, die einzige Möglichkeit. Die Folgen sind verheerend: Für die Feuerholzgewinnung werden je nach Region immer grössere Flächen gerodet und durch die Holzverbrennung entstehen wiederum CO2-Emissionen. Neben der Installation und Reparatur von Brunnen kann Wasser zudem chemisch (zum Beispiel mit Chlor) oder mechanisch (mit Wasserfiltern) aufbereitet werden. Auch damit lassen sich CO2-Emissionen verringern.


Waldschutz, Pará, Brasilien von 2020 - 2021

Auf einer Fläche von über 97’000 Hektaren schützt das Projekt Ecomapuá den Wald und verbietet kommerzielle Abholzung. Für die ansässigen Familien werden alternative Einkommensquellen geschaffen, wie beispielsweise der Handel mit der Açaí-Frucht. Diese ist nicht nur in Brasilien beliebt, sondern auch in Industrieländern als Superfood immer gefragter. Weil das Projekt so die Entwicklung in einer der ärmsten Regionen im Nordosten Brasiliens fördert, ist es neben dem Verified Carbon Standard auch mit dem Social Carbon Standard zertifiziert.


Wie funktioniert Klimaschutz mit Waldschutz?

Wälder zählen zu den wichtigsten CO₂-Speichern des Planeten, beherbergen eine enorme Artenvielfalt und sind die Lebensgrundlage für alle Menschen. Je nach Projektregion speichern Wälder unterschiedlich viel CO₂ pro Hektar. Besonders viel Kohlenstoff ist in der Vegetation und dem Boden von tropischen Sumpfwäldern, Primärregenwäldern oder Mangroven gespeichert.

Die globalen Waldflächen sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund von zunehmender Besiedelung, landwirtschaftlicher Nutzung, illegaler Abholzung und Rohstoffabbau stark zurückgegangen. Ziel der Waldschutzprojekte ist daher, sicherzustellen, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und dass der Schutz des Waldes einen höheren Wert erfährt als seine Abholzung. Projektbeteiligte schützen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung das Gebiet vor negativen Einflüssen. Dazu werden unter anderem alternative Einkommensquellen und Bildungsangebote geschaffen.